Ausland
Außer dem legendären Herrn R. aus dem Landstrich mit dem charmanten Dialekt liebe ich besonders das Ausland.
Ich beweise dabei stets eine Spürnase für die
historisch relevanten Augenblicke: So erlebte ich den Beitritt Polens
zur EU im Herzen der jubelnden Menge in der Stadt Krakau, ließ
mich vom Kugelhagel nicht von einem längeren diplomatischen
Aufenthalt in Sarajewo abhalten und wohnte der Teufelsabschreckung
durch verwirrendes Glockengeläut auf Malta bei.

Während meiner langen Reise ins nachbarland PL war
ich besonders begeistert vom dortigen schmucklichen Kunsthandwerk, was
vielfach aus Bernstein gefertigt wird. Es ist mir immer wieder eine
Wonne, durch die Tuchhallen zu lustwandeln und mir besondere
Habseligkeiten dort auszugucken, die mir mein großer Verehrer
Herr R. zu einer passenden Gelegenheit schenken kann. Inzwischen habe
ich eine kleine Bernsteinsammlung, zu der ich außer einiger
Schmuckstücke ebenfalls einen Brieföffner zähle.
Obwohl es mir im polnischen Krakau manchmal lästig
war, dass eine größere Menge der näheren Bekannten
schlagartig von der Trunksucht befallen zu sein schien, wurde ich nie
müde, den geselligen Abenden regelmäßig gutgelaunt
beizuwohnen und ihn mir mit einem Pfirsichsaft zu versüßen.

Mit ihrer freundlichen Art überwindet Susi Sprachbarrieren
und findet auch im Ausland schnell Freunde, z.B. diesen
merkwürdigen Sachsen.
Obwohl mein Orientierungssinn nicht besonders gut
ausgeprägt ist, fand ich immer den rechten Weg - ob von der Uni
oder von Herrn R. nach Hause zurück.
Ein einziges Mal war es aber so furchtbar dunkel, dass
ich es vorzog, im Hellen die Wohnung von Herrn R. zu verlassen - der
besseren Orientierung halber - versteht sich. Leider wurde ich sofort
von meiner tollpatschigen Mitbewohnerin bei nächster Gelegenheit
an meine Mutti verpfiffen, was mich ziemlich ärgerte!

Gerade habe ich wieder eine spektakuläre
Auslandsreise nach Amerika hinter mir, bei der ich beinahe live
die Verleihung des Oscars an Herrn Henckel von Donnersmark miterlebte -
natürich gemeinsam mit Herrn R.
In meinem Zimmer hängt eine große Weltkarte,
auf der ich alle Länder markiert habe, in denen ich schon einmal
war, obwohl ich schon weiter gereist bin als die meisten meiner
Freunde, gibt es noch eine Menge wundervoller Reisen, die auf mich
warten!
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